Jedem Darßbesucher fallen sie sofort auf: Die reichverzierten, bunten Haustüren. Liebevoll geschnitzt und oft mit sattem Bootslack bepinselt, finden sich Türen mit Tulpen, Sonnen oder Ankern. Doch wie kommt es zu dieser schönen Besonderheit auf dem Darß?
Zwischen 1790 und 1850 florierte die Seefahrt in der Region und das wollte man auch zeigen. Eine erfolgreiche Seemannsfamilie leistet sich eine kunstvolle Tür. Weitgereiste und bewanderte Seeleute wussten natürlich was in der großen, weiten Welt gerade angesagt war und brachten ein Stück davon mit in die Heimat.
Oft entstand so ein spannender Stilmix aus alten Darßer Traditionen und exotischen Mustern, Säulen oder Mäandern. Viele Motive beinhalten auch eine verstecke, mystische Symbolik. Schuppenartige geometrische Ornamente sollen vor Blitzschlag bewahren, Tulpen, Sonnen und Florales stehen für Lebensfreude, Fruchtbarkeit und das Licht. Die Schwelle zum zu Hause musste natürlich besonders gewappnet sein gegen alles Dunkle und Schlechte.
Die wirtschaftlich aufblühende Region zog Handwerker aus allen Städten an. Hochwertige Tischlerarbeiten waren hier gefragt und konnten gut bezahlt werden. Wer nicht ganz so wohlhabend war, der verwendete die Reste von Bootsfarben, die nach dem Streichen am Hafen oft übrig waren. Gegen 1880 kamen die Türen langsam aus der Mode und auch die Blüte der Seefahrt neigte sich ihrem Ende zu. Heute gibt es wieder Tischlereien, die die bunte Tradition zu neuem Leben erwecken. Als exklusives Souvenir haben sie somit auch schon den Weg in andere Bundesländer gefunden.
Gehen Sie auf die Spuren der alten Seefahrer oder erfahren Sie Wissenwertes über die Entwicklung der Bäderkultur in Prerow. Historische Postkarte © Darß-Museum
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