Was den Darß so anziehend machte, das waren neben der weitgehend unberührten Natur und den einfachen dörflichen Lebensverhältnissen die Vielfalt der Landschaftsformen, die faszinierenden Lichtverhältnisse zwischen Meer und Bodden, die Weite des Himmels, das atmosphärische Wechselspiel der Jahres- und Tageszeiten, sowie die Originalität und Bizarrheit vieler Motive in der Natur und den Dörfern.
Das Eschenhaus ist eines der ältesten erhaltenen Wohnhäuser in Prerow. Die 1779 erbaute Fischerkate ist ein typisches Zeugnis Darßer Baukultur mit einer ruhigen, tief heruntergezogenen Rohr-Dachfläche, holzverschalter Fassade, Sprossenfenstern und der wunderschön verzierten Haustür.
Im Jahr 1921 erwarb der Maler und Grafiker Theodor Schultze-Jasmer das Haus und lebte hier bis zu seinem Tode im Jahr 1975. In zahlreichen Radierungen und Ölgemälden hielt er die Landschaft und das Dorfidyll fest. Er war es auch, der den Begriff „Windflüchter“ für die vom westlichen Seewind geneigten und geschorenen Bäume am Weststrand prägte. Sein Atelier hatte er im Nebengebäude eingerichtet welches 2014 abgerissen wurde.
1929 eröffnete Schultze-Jasmer am Hauptzugang zum Strand die Darßer Kunsthütte als Galerie. Sie existierte noch über seinen Tod hinaus bis 1989. Antje Hückstädt
Literaturtipp:
Schneidereit, Gerhard: Theodor Schultze-Jasmer, „Von Leipzig nach Prerow auf dem Darß“; von Soden, Kristine: „Tedje der Windflüchter“, meeresedition
Als der Zeichner und Maler Albert Schaefer-Ast im Jahr 1939 die alte Fischerkate im südwestlichen Teil Prerows kaufte, lag diese noch von weiten Wiesen umgeben. Hier verbrachte der in Berlin lebende Künstler die Sommerzeit, traf Freunde und holte später seine Malschüler mit hierher.
Nach der Zerstörung seiner Berliner Wohnung durch einen Bombenangriff 1943 wurde das Prerower Haus Zufluchtsort. Der Garten und der nahe liegende Wald ernährten ihn leidlich. Sein Leben in Prerow mit Häuschen und Garten dokumentierte Ast zeichnerisch. Die Bildgeschichte ist in dem Buch „Ablauf des Jahres“ 1948 bei Kiepenheuer erschienen.
Im Jahr des Kriegsendes 1945, kamen so viele Flüchtlinge nach Prerow, dass auch in Asts Sommerhaus Untermieter einquartiert wurden. Eine Kammer blieb ihm zur Verfügung. Im selben Jahr wurde er als Professor an die Hochschule für Baukunst und bildende Künste nach Weimar berufen, wo er bis zu seinem frühen Tode im September 1951 das Grafik- und Zeichenseminar leitete. Antje Hückstädt
Literaturtipp:
„Der Kauz im Darß – ein Sommeridyll von Schaefer-Ast“, Prerow 2015.
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