Feierliche Eröffnung der Seebrücke & Inselhafen Prerow

17. Oktober 2024

Ein neues Wahrzeichen für Mecklenburg-Vorpommern. „Feiertag“ für das Ostseebad Prerow, ein Meisterwerk der Ingenieurskunst

Dies sind nur einige Ausführungen über das neu fertiggestellte Megaprojekt an der Ostsee. Am Mittwoch, den 16.10. wurde mit einem Festakt die neue Seebrücke im Ostseebad Prerow auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst eingeweiht. Mit einer Länge von 720 Metern ist sie nun die längste im gesamten Ostseeraum und löst damit Seebrücke im Seebad Heringsdorf mit 508 Metern ab. Mehr als 5.000 Besucher wollten sich den ersten Blick von der neuen Seebrücke am Mittwoch nicht entgehen lassen. Auf ein Feuerwerk wurde aufgrund der Vogelschutzzeit bis Mitte November verzichtet.

Nach etwas mehr als 2 Jahren Bauzeit und mehr als 10 Jahren der Verhandlungen und Planungen wurde die Seebrücke am Mittwoch von der Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und dem Umweltminister Dr. Till Backhaus an die Gemeinde Prerow übergeben. Das Landesbauprojekt kostet insgesamt 46 Millionen Euro und wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert.

Grund für die Länge der Seebrücke ist der am Kopf befindliche „Inselhafen Prerow“, der den Nothafen am Darßer Ort ersetzt und absofort neuer Heimathafen des Seenotkreuzers der DGzRS ist. Von diesem Standort aus können die Einsatzorte vor Fischland-Darß-Zingst bis hin zur Kadetrinne schnell erreicht werden.

Der neu geschaffene Etappenhafen zwischen Warnemünde und der Insel Rügen bietet auch 33 Tagesliegeplätze für Sportboote. Die maximale Nutzungszeit für Freizeitschiffe, die temporär dort liegen, beträgt daher 24 Stunden. Im neuen Funktionsgebäude des Hafenmeisters gibt es eine Öffentliche Dachterrasse mit Blick über die Ostsee bis nach Hiddensee. Von einem Fahrgastschiffanlager an der Seebrücke sollen zukünftig Fahrten nach Skandinavien und Hiddensee stattfinden.

Über einen ebenfalls neu gestalteten Seebrückenvorplatz mit Sonnendeck und einem modernen Rettungsturm für die Rettungsschwimmer geht es nun 4,50 Meter raus über die Ostsee. Man hat das Gefühl auf hoher See zu stehen. Auf der Brücke selbst gibt es 3 Ausbuchtungen mit Sitzgelegenheiten.

Die massive Konstruktion auf 87 Pfählen gegründet dient der Notwendigkeit einer Versorgung des Inselhafens und im Notfall für den Einsatz von Rettungsfahrzeugen, welche die Brücke befahren können.

Der Bau eines Inselhafens vor Prerow resultierte aus dem Bestreben der Landesregierung einen Ersatzhafen für den Nothafen am Darßer Ort zu schaffen, der nach der politischen Wende in der Kernzone des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft als Nothafen weiter betrieben wurde. Der Nothafen stand aber nicht mit den naturschutzrechtlichen Anforderungen des Nationalparks im Einklang. Am alten Hafen musste die Zufahrt wegen stetiger Versandung regelmäßig ausgebaggert werden. Die Landesregierung hatte sich Ende 2014 – nach vielen Studien zum Standort und den potentiellen Auswirkungen eines Hafens – für den Vorzugsstandort vor Prerow entschieden. Die Bürger der Gemeinde befassten sich danach kritisch und konstruktiv mit der Frage, ob ein Inselhafen zu Prerow passt. Im April 2015 entschied sich die Gemeinde dann im Rahmen eines Bürgerentscheids für einen Inselhafen seeseitig einer Seebrücke.

In Spitzenzeiten arbeiteten bis zu 65 Mitarbeiter an Land und vom Wasser aus an dem Bauwerk vor Prerow. Mit schwimmenden Geräten mussten tonnenschwere Elemente auch bei schwieriger Witterung millimetergenau eingebaut werden. An 200 Tagen konnte dennoch witterungsbedingt nicht gearbeitet werden. Eine Sturmflut im Oktober 2023 war der erste Härtetest für die dem Inselhafen vorgelegten Wellenbrecher, welche dieses Ereignis sehr gut überstanden und seine Funktion wie vorgesehen erfüllten.

Gleichzeitig mit dem Bau des Inselhafens fand die Renaturierung des Nothafens am Darßer Ort statt. Die Hafenanlagen dort wurden vollständig zurückgebaut und das Areal der Natur zurückgegeben. Das Nationalparkamt Vorpommern leitet nun den Hafenbetrieb am „Inselhafen Prerow“ und fungiert als Hafenbehörde.

Auch über die zukünftige abendliche Beleuchtung der Seebrücke gab es am Mittwoch bei der Einweihung einen Vorgeschmack. Gemeinsam mit dem ersten Sonnenuntergang mit Blick von der Seebrücke ein absoluter Gänsehautmoment. Gefeiert wurde bei Live-Musik, Illumination und Heißgetränken noch bis in die späten Abendstunden.

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